Streich war von Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) auf die Tribüne geschickt worden, weil er sich über die Gelb-Rote Karte gegen SC-Kapitän Nils Petersen in der 66. Minute gar fürchterlich aufgeregt hatte. “Ich habe nicht überreagiert, ich habe ein Schimpfwort benutzt”, sagte Streich nach der Partie.
Freiburgs Trainer fühlte sich von seinem Schiri-Freund Stieler heftig benachteiligt - und das zum wiederholten Mal in dieser Saison. Denn in der Hinrunde hatte Stieler den Freiburger Abwehrspieler Caglar Söyüncü beim SC-Spiel in Stuttgart zu Unrecht vom Platz gestellt. Stieler hatte sich vor dem Wiedersehen jetzt auf Schalke bei Streich dafür sogar extra noch einmal entschuldigt: “Ich bin vor dem Spiel beim Warmmachen zu ihm gegangen und habe wiederholt, was ich schon damals gesagt habe: Dass die Rote Karte falsch war.”
Doch Streich wollte davon nach dem Spiel nichts mehr wissen: Für ihn waren die Platzverweise beim Spiel auf Schalke nur “die Fortsetzung” von dem, was er in Stuttgart erlebt hatte: Er fühlte sich wieder von Stieler benachteiligt.
Denn: Nach seinem Dafürhalten war die Gelb-Rote Karte gegen seinen Kapitän Petersen nicht korrekt. Petersen hatte sich über Stielers (korrekten) Elfmeterpfiff für Schalke beschwert und dafür Gelb gesehen. Weil Petersen dem Schiri dabei den Rücken zugedreht hatte, habe er die Gelbe Karte allerdings nicht wahrnehmen können. Stieler hielt dagegen, er habe die Karte gegen Petersen “klar kommuniziert”.
Drei Minuten später liefen sich Stieler und Petersen dann wieder über den Weg - und erneut beschwerte sich der Freiburger Kapitän. Für Stieler Grund genug für eine zweite Verwarnung - und damit für Gelb-Rot. Begründung laut Stieler: “Wiederholtes und unsportliches Reklamieren.”
Petersen ging darauf wutschnaubend vom Platz und Streich wurde an der Linie zum HB-Männchen, worauf ihn Stieler auf die Tribüne schickte. Das Schimpfwort, das Streich gebraucht hatte, hatte Stieler aber nicht gehört.